Blühende Hoffnung im Winter: Barbaratag und Barbarazweig im Paartal
Wenn im Paartal Anfang Dezember Kirsch- oder Apfelzweige in Vasen gestellt werden, dann folgt man einer alten Tradition, die auch heute noch viele Familien im Landkreis pflegen: dem Brauch des Barbarazweigs.
Der 4. Dezember, der Barbaratag, erinnert an die heilige Barbara – und bringt mitten im Advent einen Hauch von Frühling ins Haus.
Die Legende der Heiligen Barbara
Barbara soll im 3. Jahrhundert gelebt haben und wurde der Überlieferung nach wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt. Auf dem Weg ins Gefängnis blieb ein Kirschzweig an ihrem Mantel hängen. Sie stellte ihn in ihrer Zelle in ein Gefäß mit Wasser – und am Tag ihres Todes begann der Zweig zu blühen. Das wurde zum Symbol der Hoffnung und des Neubeginns.
Ein Brauch mit Wurzeln und Blüten
Nach alter Tradition werden am 4. Dezember Zweige von Obstbäumen – meist Kirsche, Apfel oder Pflaume – geschnitten und in eine Vase gestellt. Blühen sie bis Heiligabend, gilt das als gutes Zeichen für Glück, Gesundheit oder auch eine bevorstehende Hochzeit. In früheren Zeiten gaben junge Mädchen jedem Zweig den Namen eines Verehrers. Der Zweig, der zuerst Blüten trug, verriet angeblich, wer der zukünftige Bräutigam sein würde.
Viele Familien im Landkreis halten bis heute an dieser kleinen, stillen Geste fest. In Schulen und Kindergärten, wird der Barbaratag oft zum Anlass genommen, die Geschichte der Heiligen zu erzählen und gemeinsam Zweige zu schneiden.
So ist der Barbaratag im Paartal mehr als nur ein Datum im Kalender – er ist ein stilles Zeichen, dass Tradition und Glaube hier weiterhin fest verwurzelt sind.